Lean- und 5S-Blog
In diesem Blog berichte ich regelmäßig über die Erlebnisse aus meinen 5S-Projekten und allgemeinen Lean-Management Themen.
NTT-Gespräche bei Bähren Pharma-Packaging
08.04.2023
Vor kurzem durfte ich meinen langjährigen Kunden, Bähren Pharma Packaging bei den Nicht Technischen Themen unterstützen. Der Themenfokus galt der Produktionsleistung und Qualität und wie sich die Mitarbeiter in diesem Kontext bis jetzt schon eingebracht haben und in der Zukunft noch stärker beteiligen können. Auf Grund der großen Anzahl der Mitarbeiter (180) haben wir 8 Gruppen gebildet und mit jeder Gruppe für ca. 1h gesprochen. Das letzte Gespräch mit der Nachtschicht endete um 0:30 Uhr.
Visualisierungen Stellplätze - Vermeidung unnötiger Rückfragen und falscher Stellplatzbelegung
30.03.2023
„Es muss Ihnen doch klar sein, dass man das hier nicht abstellt“. Dieser und ähnliche Dialoge wiederholen sich in einigen Unternehmen tagtäglich. Woran liegt das? Güter werden in den Unternehmen entlang der Prozesskette immer wieder bewegt. Von A nach B zu C und zum Teil auch wieder zurück.
Wo genau ist die optimale Position? Diese Frage ist in vielen Stellen in den Unternehmen überhaupt nicht geklärt. Das führt im Ergebnis dazu, dass die Dinge nicht immer optimal hingestellt werden können und das oftmals nur weil es keine Sollvorgabe gibt (das diese dann in der Praxis auch mitunter gebrochen werden, ist ein anderes Thema).
Die vielen (kleinen) Aufreger „warum hat der Kollege aus der Logistik das wieder da hingestellt“, lassen sich so häufig und mit einfachen Mitteln vermeiden.
Die auf dem Foto zu erkennenden Stellplatzvisualisierungen haben die Mitarbeiter aus dem Produktionsbereich in Abstimmung mit den Kollegen der Logistik mit einfachen Schablonen aus Pappe und Sprühlack (Farbe RAL 1023) selbst gekennzeichnet.
Die Umsetzungszeit hat ca. 30 Minuten in Anspruch genommen.
Ein einfaches Beispiel für den Nutzen von Visualisierungen in Kombination mit abteilungsübergreifender Abstimmung (sinnvoller Standard).
Ich wünsche einen schönen Tag und verabschiede mich für 2 Tage in eine Kaizen Schulung und Umsetzungsworkshop bei einem Hersteller für Fahrradschutzleche.
Werkzeuge zur Prozessoptimierung allein reichen nicht aus!
20.03.2023
In der letzten Woche habe ich einen Kunden bei den NTT-Gesprächen begleitet. NTT = Nicht technische Themen. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren von 90 Mitarbeiter auf über 240 Mitarbeiter gewachsen. Das wirklich sehr gute Management hat frühzeitig darauf geachtet, das Wachstum auch prozessual abzudecken. Dafür wurden zahlreiche Werkzeuge, wie z. B. eine "Interne Beanstandung" installiert.
Bei den NTT Gesprächen ging es darum, dass die Führung und Mitarbeiter immer wieder die Säge schärfen. Theorie und Praxis passen leider nicht immer zusammen. Viele der eingeführten Werkzeuge funktionieren zwar in der Praxis, jedoch nicht zu 100%. Das frustriert die Menschen, was im Ergebnis im Laufe der Zeit zu Rückschritten führt. Die Aufgabenstellung für die NTT Gespräche war es, dass die Mitarbeiter alle Dinge melden, die in der Organisation nicht optimal laufen. Werkzeuge zur Verbesserung sind eine gute Sache, jedoch bedingen die Werkzeuge auch, dass ein vernünftiger Umgang geübt wird. Viele Unternehmen haben heute schon sehr gute Lösungen im Haus, die z. T. aber nicht mehr richtig angewendet werden, weil die Menschen vor Ort das Vertrauen verloren haben.
Prüfen Sie Ihre Werkzeuge auf Lücken und schließen diese mit den Führungskräften und Mitarbeitern.
5S – Methode aufrechterhalten – einfacher gesagt als getan, oder?
26.02.2023
„5S und Kaizen, dass hatten wir uns schon, hat leider nicht geklappt“. Diese O-Ton Aussage eines Mittelständischen Unternehmens mit ca. 1.000 Mitarbeitern ist mir vor einiger Zeit begegnet. Auf meine Rückfrage, was denn aus seiner Sicht zum Scheitern des Projektes geführt hat, erklärte er mir:
„Ja, es gab zu Beginn durchaus schnelle Erfolge, die jedoch im Laufe der Zeit schnell verpufft sind. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass es uns damit gelingt, die Führungskräfte und Mitarbeiter zu erreichen. Wir bauen hier auch schließlich keine Autos. In der Automobilindustrie, wo alles so schön standardisiert ist, mögen Dinge wie 5S und Kanban sinnvoll sein, bei uns eher nicht“.
Allein schon auf Grund meines Berufsethos musste ich tiefer nachbohren und evaluieren, welche Schritte bei der Einführung und Umsetzung der ersten Kaizen-Grundlagen gemacht worden sind.
Der Beginn war zunächst vielversprechend. Das Unternehmen hat sich einen Berater im Internet gesucht, welcher mit seiner Expertise Unterstützungsleistung bieten sollte.
Die beauftragte Unternehmensberatung hat zunächst eine Potentialanalyse mit einem Aufwand von 10 Tagen durchgeführt. Dabei wurden sämtliche Bereiche des Unternehmens begangen und an einigen Stellen auch Mitarbeiter (unvorbereitet und kurz) befragt.
Nach 10 Beratertagen und einem Rechnungsbetrag von 23.500 € ist die Unternehmensberatung zu folgendem Ergebnis und konzeptionellen Vorschlag gekommen:
- Empfehlung der Einführung der 5S-Methode
- Empfehlung Umsetzung Kanban & Sicherheitsbestände
- Empfehlung zur Umsetzung von Visualisierungen und Bodenkennzeichnungen
- Empfehlung der Einführung und Umsetzung verbesserter Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen
- Einführung Regelkommunikation durch Shopfloormanagement
Seitens der Unternehmensberatung wurde in dem Zuge die Ausbildung der Führungskräfte zu den empfohlenen Methoden und Werkzeugen vorgeschlagen. Diese „Lean Praktiker“ Ausbildung hatte einen Umfang von 5 Tagen je Führungskraft, die in Kleingruppen mit bis zu 10 Personen aufgeteilt worden sind.
Da der handelnde Berater vor Ort sehr sprachgewandt war und zudem einen kompetenten Eindruck vermittelt hat, wurde der Vorschlag zur Schulung der Führungskräfte angenommen.
In der Summe wurden fünf Gruppen „Leader Management“ gebildet und jeweils 5 Tage in der Theorie ausgebildet. Die Beratungskosten für die 25 Beratertage der Ausbildung haben sich auf 53.700 € belaufen.
Im Laufe der Zeit mussten die Führungskräfte konsternieren, dass die Umsetzung im eigenen Unternehmen nur oberflächlich stattgefunden hat. Obwohl die Vorgesetzten die Mitarbeiter angewiesen haben, sich an die neue Struktur zu halten und diese in allen Bereichen selbstständig umzusetzen, ist in der Praxis nicht viel passiert.
Die Menschen bei uns haben keine Lust auf Veränderung, ergänzte der Inhaber des Unternehmens mit leicht gesenktem Kopf.
Kommt Ihnen dieser Verlauf bekannt vor? Ich darf Sie zunächst einmal beruhigen. Auch in Ihrem Unternehmen arbeiten nicht die schwierigsten Menschen und Sie hatten auch nicht wirklich das Pech, das Ihre Prozesse zu kompliziert sind, als das es gelingt, diese zu strukturieren.
Sie wollen wissen, wie man es besser macht und für einen dauerhaften Erfolg in der Umsetzung sorgt? Sprechen Sie mich gern an. Ich bringe die Erfahrung aus mehr als 100 Industrieprojekten mit, abgerundet mit meiner Expertise als aus mehr als 15 Jahren Führung unterschiedlicher Unternehmen und Organisationseinheiten.
"Hey Manuel, wie schaffst Du es, dass die Mitarbeiter bei einer so krassen Verhaltensänderung wie der 5S-Methode, Kanban und Visualisierungen überhaupt mitmachen, da hat doch kaum jemand Lust zu".
09.02.2023
Wäre es so einfach, dann könnte es jeder und ich wäre ohne Lohn und Brot.
Eigentlich ist es ganz einfach:
Viele Beratungsleistungen finden nur in der Theorie statt und manchmal gibt es auch einfachste Simulationen, die wenig mit der Praxis zu tun haben (ich tue mich mit dem Legogedönse ziemlich schwer und halte das auf Ebene der Werker auch nicht für zielführend). Es ist ja ganz fantastisch, dass die Unternehmen und die Menschen darin in der Theorie Input bekommen, aber was ist mit der praktischen Umsetzung? Die bleibt oftmals aus, oder findet auf einem sehr geringen Umsetzungsniveau statt.
Ich mache es anders.
Natürlich nutze ich auch eine Theorie. Eine sehr spannende und mit hohem Praxisbezug. Im direkten Anschluss an die Theorie gehe ich mit den Mitarbeitern und Führungskräften noch einen Schritt weiter. Gemeinsam gestalten wir die Umsetzung in Teamarbeit direkt bei Ihnen vor Ort. An den Arbeitsplätzen der an der Aktion beteiligten Mitarbeiter. Sie bekommen also nicht nur die 5S Strategie, Schulungsinhalte, sondern greifbare Ergebnisse in Ihrer Praxis. Auf Wunsch begleite ich Sie vom Beginn bis zum Abschluss der Erstumsetzung und darüber hinaus.
Bei meiner Lean Grundlagen Schulung, die ich "Gemeinsam einfacher Arbeiten" genannt habe, erkläre ich in den Menschen folgende Dinge:
- Lean/Kaizen kurz erklärt
- Wo steckt der Sinn hinter Veränderungen, was habe ich als Mensch davon und welche Vorteile unser Unternehmen
- 5S-Methode - die einzelnen Schritte anhand echter Beispiele aus der Praxis erklärt (ich nutze überwiegend Beispiele aus der Industrie und einige Sidekicks)
- einfache und ansprechende Sprache den Mitarbeitern gegenüber
- Rollout und Workshoporganisation 5S
- Materialkunde
- Visuelles Management als Methode in der Praxis
- Kanban zur Reduzierung von Fehlbeständen
- botom-up Kommunikation
und zwei-drei Dinge mehr...
Während der Theorie ist es immer schön zu beobachten, wie die zum Teil sehr skeptischen Menschen offener und lockerer werden. Warum? Die Menschen vertrauen einem Praktiker viel eher, als jemand der keine Ahnung von der Praxis hat (nach mehr als 1.500 5S-Workshoptagen kenne ich mich ein wenig in der Praxis aus:)).
Nur die Theorie reicht jedoch nicht aus. Die Menschen fangen erst an Dinge zu glauben, sobald diese angefasst werden können. Also gehen wir nach der Theorie direkt in die praktische Umsetzung vor Ort für ca. 8h. Klar, 8h reichen nicht aus um einen Bereich komplett zu restrukturieren, aber in den 8h gestalten die Menschen Ihre ersten Ergebnisse selbst. Ich achte dabei darauf, dass wir 5S komplett durchlaufen z. B. an einer Werkbank, der ersten Maschine, wir die ersten Flächenkennzeichnungen durchgeführt haben, die ersten Standards für Kanban und Visualisierungen erstellt haben und auch die nächsten Schritte verabredet werden. In vielen Unternehmen herrscht kaum Bewusstsein dafür, dass die Umsetzung zu Beginn ein großer Kraftakt ist und wenn das mal eben so nebenbei passieren soll, können Sie sich das Ergebnis denken.
Es ist so schön zu erleben, wie stolz die Mitarbeiter vor Ort auf die eigenen Ergebnisse sind. Es ist eben nicht mein Ergebnis, sondern das der Menschen.
Begeisterung.Leidenschaft.Erfahrung.Menschen
Fallstricke 5S-Methode oder warum die dauerhafte Umsetzung der 5S-Methode oft scheitert
08.02.2023
Es ist mitunter ein Kreuz, dass Mitarbeiter und Führungskräfte im Hinblick auf die betriebliche Organisation zu tragen haben.
Ein großes Ärgernis unter den Menschen auf der einen Seite, ein enormer Produktivitätsverlust auf der anderen Seite für die Unternehmen, sind die sich häufig wiederholenden Suchzeiten.
Viele Unternehmen haben für sich das enorme Potential dahinter verstanden und versuchen Suchzeiten mit der Einführung und Umsetzung der 5S-Methode zu vermeiden.
Was zunächst nach einer guten Sache klingt, ist in der Praxis gar nicht so einfach umzusetzen und durchzuhalten.
Was sind die größten Fallstricke bei der Umsetzung und Einführung von 5S?
· Unklare Priorität
Die Umsetzung ist mit aktiver Arbeit und der Bindung von Kapazitäten verbunden. Alle 5S-Aktivitäten kommen zu Beginn on Top auf das ganz normale Tagesgeschäft. Darüber machen sich die wenigsten Unternehmen vor der Einführung Gedanken. Die Produktion oder Dienstleistung wird immer Vorrang haben. Wird dem Thema 5S also keine Priorität beigemessen, ist eine Umsetzung nicht möglich.
· Fehlende Definition der 5S-Standards
Oftmals ist in den Unternehmen nicht klar definiert, was 5S konkret bedeutet und welche to Dos dahinterstecken. Ich kenne Unternehmen, wo jede Abteilung einen komplett unterschiedlichen 5S-Stand hatte. Da, wo man Glück hatte, gab es Abteilungsleiter und Mitarbeiter die 5S gut umgesetzt und verfolgt haben. In der Nachbarabteilung war dann z. T. davon nicht viel zu sehen, da der Abteilungsleiter nicht ganz so viel Interesse an dem Thema hatte.
Definieren Sie Ihre 5S-Standards. Damit in Ihrem Unternehmen klar ist, was 5S genau in der Ausgestaltung bedeutet, definieren Sie die 5S-Standards gemeinsam mit den Führungskräften. Das führt zu einer einheitlichen Sichtweise und auch zu einer Reduktion der Ausreden auf Seiten der Führungskräfte und Mitarbeiter. Wusste ich nicht, kannte ich nicht, sind damit Geschichte. Wichtig: Kopieren Sie nicht irgendwelche Standards von Toyota, sondern definieren Ihre Eigenen.
· Fehlende 5S-Kompetenz
Wir wollen alles haben, aber dafür möglichst wenig geben. Die 5S-Methode ist in der Anwendung sehr trivial. Die größeren Hürden sind die Organisation der Umsetzung neben dem Tagesgeschäft und das Mitnehmen der Menschen vor Ort.
Wenn Sie sich auf die 5S-Reise begeben, sorgen Sie für entsprechende Kompetenz in Ihrem Unternehmen.
· Unklare Rollenverteilung
Produktionsleiter zum Geschäftsführer: „Aber Herr Schulze für die Einführung und Umsetzung ist doch unser Lean-Koordinator der Herr Meier zuständig. Ich kann da gar nicht so viel zu sagen, ich verlasse mich da auf den Kollegen“. Spitze!
Achten Sie bei der Umsetzung auf eine klare Verteilung der Rollen. Wer ist wofür verantwortlich? Einen Tipp den ich Ihnen geben darf: Es ist gut und richtig jemanden zu haben, der das Thema Intern als Koordinator pusht, fördert und fordert. Hier kann es sich allerdings nur um eine Unterstützungsleistung handeln. Verantwortlich für die Umsetzung sind die jeweiligen Abteilungsleiter. Nur diese sind in der Lage Kapazitäten dafür freizustellen. Ohne Kapazitäten keine Umsetzung. Die Produktion wird immer wichtiger sein als alles Andere.
Folgende Situation, die ich insbesondere in großen Unternehmen häufig wiederfinde, sollte Ihnen nicht passieren.
Der Lean / 5S-Koordinator möchte 6 Mitarbeiter aus der Produktion für einen 5S-Umsetzungsworkshop mit einer Dauer von 2 Tagen freispielen. Auf die Frage, an die Produktionsleitung, wann das möglich sei, kommt oft folgende Antwort „Gar nicht, wir müssen produzieren und haben für sowas keine Zeit“. Und nun? Putt – Frust – Ziel wird nicht erreicht
· An den Menschen vorbei
Stellen Sie sich vor, ich komme zu Ihrem Arbeitsplatz, den Sie jetzt seit mehr als 10 Jahren ausüben. Nun gebe ich Ihnen Anweisung, wie es bei Ihnen auszusehen hat, konkret, wo Sie was hinlegen sollen und was Sie nicht mehr benötigen. Was meinen Sie, kann es funktionieren und im Ergebnis gut werden, wenn die Menschen vor Ort (die Ihren Arbeitsplatz am besten kennen), nicht mit eingebunden werden? Nein, bzw. doch. Unternehmen, die Ihre Menschen nicht mit auf die Reise nehmen, müssen eine enorme Energie für die Aufrechterhaltung aufwenden, was wenig Sinn und noch weniger Freude macht.
Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass die meisten Menschen ganz viel Lust auf positive Veränderungen der Strukturen haben.
Es gibt darüber hinaus noch weitere Fallstricke. Wenn es Ihnen gelingt, die o. g. Punkte zu berücksichtigen, wird die 5S Umsetzung bei Ihnen nicht zum Frustrationspotential, sondern zu einer echten Erfolgsstory.
Gerne schreibe ich die Geschichte mit Ihnen erfolgreich.
Wer sich zu meinem Herzensthema austauschen möchte, meldet sich gern bei mir.
Autonome Instandhaltung kurz erklärt
Früher war nicht alles schlechter. Der ein oder andere von Ihnen kennt noch die Zeiten, wo um 12 Uhr am Freitags die Maschine abgestellt wurde und die Mitarbeiter sich an die Pflege der Maschine begeben haben und darüber hinaus noch mehr oder weniger übertrieben den Staub gekehrt haben.
Irgendwann, so muss es gekommen sein, ist einem cleveren Manager aufgefallen, dass wir doch "produzieren müssen und nicht putzen". Die Aussage würde ich zunächst einmal so unterstreichen.
In vielen Unternehmen ist man hingegangen und hat die "Pflegezeit" gegen Produktionszeit ersetzt. Ich habe viele Unternehmen kennengelernt, die so lange produziert haben, bis die Anlage defekt war. Dann wurde die Instandhaltung gerufen und die Anlagenbediener haben eine andere Aufgabe übernommen, die Umgebung gefegt oder sind Kaffee trinken gegangen.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen besonders anstrengenden Tag vor sich, oder gar mehrere Wochen. Wäre es da ein guter Rat für Sie, in dieser Zeit nichts zu Essen und zu trinken. Sie brauchen Ihre wenige Zeit ja schließlich für die anstrengende Zeit. Dass das Blödsinn ist, haben Sie wahrscheinlich schon bemerkt. Genauso kontraproduktiv ist es auf wichtige Wartungen und Pflegemaßnahmen zu verzichten.
Die Manager aus den früheren Zeiten hatten auch nicht ganz unrecht. Zum Teil waren die Pflemaßnahmen, die es an den Freitagen gab, überbordend und somit auch am Ziel vorbei.
Dennoch, im Ergebnis der fehlenden Wartung haben viele Unternehmen einen schlechten Tausch gemacht. Fehlende Wartungen an den Anlagen führen zu sehr kritischen Effekten, wie z. B:
- vermeidbare Reparaturen
- höheren Ersatzteilkosten
- z. T. langsameren Rüstzeiten
- z. T. geringere Takt-Geschwindigkeit an den Anlagen
- z. T. schlechtere Produktqualität
Was ist die Autonome Instandhaltung und wie kann diese helfen?
Die Autonome Instandhaltung ist ein Baustein des TPM (Total Productive Maintainance) und wird in der Industrie seit Jahren von vielen Unternehmen in der Praxis angewandt.
Autonom bedeutet in dem Kontext, dass die Mitarbeiter vor Ort einfache und sinnvolle Wartungspunkte selbst abarbeiten. Das bedingt in der Praxis mehrere Dinge:
1. Evaluation der Wartungspunkte (der wirklich notwendingen)
2. Durchführung der Wartung als Trainingseinheit zwischen Bediener, Instandhaltung und Wartungshandbuch
3. Dokumentation der Wartungspunkte in einfacher Form
4. Abstimmung der Spielregeln (Standards ) für die Durchführung der Wartungen
Unternehmen, die an den Anlagen und Maschinen die Autonome Instandhaltung einführen haben im ersten Schritt weniger "Brutto-Produktionszeit", da die Anlagen geplant für die Wartungen nicht zur Verfügung stehen. Im Ergebnis ist das allerdings nur ein Tauschgeschäft. Sie tauschen eine geplante Pflege gegen die Reduktion von ungeplanten Ausfällen und Störungen.
Obwohl die Anlage oder die Maschine jetzt weniger Brutto-Zeit zur Verfügung steht, werden Sie am Ende des Tages mehr Netto-Stückzahlen aus den Anlagen und Maschinen herausholen.
Die meisten Wartungstätigkeiten sind übrigens relativ einfach und aus meiner praktischen Erfahrung in Stichworten wie folgt zusammengefasst:
- Wo müssen wir was und abschmieren?
- Wo müssen Füllstände kontrolliert und ggf. aufgefüllt werden?
- Wo müssen bestimmte Punkte auf Verschleiß kontrolliert werden? Abnutzung, Riemenspannung, etc. ?
- Hör- Fühl und Sichtprüfungen ?
- Welche Säuberungen sind notwendig (z. B. Filter)
Die Autonome Instandhaltung ist im Vergleich zur 5S-Methode sehr einfach umzusetzen und auch nicht sonderlich langwierig. Je nach Größe der Anlage oder der Maschine ist ein Wartungstraining und Plan binnen von 1-3 Tagen (bei sehr großen Anlagen mitunter länger) erstellt.
Ähnlich wie bei der 5S-Methode durchläuft die Autonome Instandhaltung mehrere Stufen. Die erste Stufe ist dabei die Grundreinigung an der Maschine mit dem Ziel, sämtliche Mängel und Defekte an der Maschine zu identifizieren und zu kennzeichnen (Bild oben).
Sie haben Fragen dazu oder interessieren sich für die weiteren Stufen? Rufen Sie mich gern an. In den letzten Jahren habe ich ca. 40 Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung der Autonomen Instandhaltung begleiten dürfen.
Neben meinen eigentlichen Lean-Steckenpferden wie der 5S-Methode, Kanban, Visualisierungen und Bottom-Up Kommunikation , ist die Autonome Instandhaltung eines meiner Lieblingswerkzeuge.
5S-Methode bei einem Flachdraht-Hersteller
27.01.23
5S ist fast Überall sinnvoll und wo der Kunde mich ruft komme ich hin. Am Wohlsten jedoch fühle ich mich in produzierenden Unternehmen. Dort wo es laut, manchmal etwas schmutzig und die Menschen ganz normal sind, fühle ich mich am Besten aufgehoben.
Auf dem Bild bin ich während eines 5S Workshops in der Produktion zu sehen. Teilgenommen haben der Assistent des Betriebsleiters, der Meister der Produktion und als Experten 9 vor Ort Mitarbeiter.
Bereits während der ca. 5 stündigen Theorieschulung (Inhalte: Sinn von Veränderungen, 5S-Methode, Kanban, Visualisierungen, Organisation und Rollout, Problem-Ideen-Meldekarte) habe ich gemerkt, dass ich hier auf ein besonders motiviertes Unternehmen mit tollen Leuten treffe. Mein Bauchgefühl hat mir schon nach 5 Minuten gesagt, dass die praktische Umsetzung hier richtig gut wird.
Nach der Theorie haben wir die Gruppe in drei Teams eingeteilt. Die jeweiligen Teams bestanden aus Experten und Hilfskräften. Experten sind dabei die Mitarbeiter, die im Workshopbereich täglich arbeiten, in dem Fall die Einrichter und Bediener der Flachwalzanlagen. Die Hilfskräfte waren neben dem Meister und dem Assistenten der GF noch ein Kollege aus der Instandhaltung.
Der Praxisworkshop hatte eine Dauer von ca. 7 h. Ich bin absolut begeistert und erstaunt, was die Kollegen in dieser Zeit an Ihren Werkbänken, aber auch an der Anlage, in den Regalen und auf einigen Flächen schon in Sachen 5S umgesetzt haben. Darüber hinaus wir zum Ende des Workshops die nächsten Schritte bis zur vollständigen Umsetzung in den begonnen Bereichen abgestimmt.
In Kürze findet ein Wiedersehen statt und die zweite Gruppe wird für 1,5 Tage von mir geschult.
ps. In besonderer Erinnerung wird mir eine Kollege bleiben, der zu Beginn der Theorie-Schulung relativ klar durch seine signalisiert hat, das er wenig Lust auf 5S hat und noch weniger daran glaubt, dass es möglich ist 5S umzusetzen und beizubehalten. Umso mehr Freude hat es mir und der ganzen Gruppe gemacht, wie aktiv er sich in der Praxis beteiligt hat. Das er zufällig ausgebildeter Maler war, führte dazu. dass er jetzt der Umsetzer für Bodenkennzeichnungen ist (was er mit Freude und Stolz macht).
Vorher Bilder 5S-Workshop Flachdrahthersteller
Cleverer Müllbehälter
26.01.23
Ich gebe zu, dass ich auf meinen Dienstreisen in Sachen 5S-Methode zu oft zu einem bekannten Fastfoodanbieter gehe.
Dieser hat mich erst kürzlich mit einer cleveren Innovation erfreut. Was auf dem Bild zunächst wie ein Schiffsschlot anmutet, ist Wirklichkeit ein Müllbehälter im Außenbereich.
Durch den großen Einwurfschacht ist es auch Nichthandballern möglich, den Müll zu versenken, ohne dabei aus dem Auto aussteigen zu müssen.
Die coole Visualisierung des "Schornsteins" wertet den Behälter noch einmal auf und gibt einen einfachen Hinweis zum Nutzen.
Handball- geht auf die Schnittstelle und was das mit Lean Management und Prozessoptimierung zu tun hat.
25.01.23
Aktuell läuft die Handball-WM in Polen und Schweden. Das Deutsche Team spielt eine hervorragende WM. Was bitte hat Handball jetzt mit Lean-Management zu tun?
Handball ist ein relativ einfach zu verstehender Sport. Das Ziel ist es den Ball im Tor unterzubringen. Die Hürden auf dem Weg dahin sind die gegnerische Abwehr und Torwart.
Damit es gelingt an der Abwehr vorbeizukommen, gehen die Angreifer immer wieder auf die sogenannten Schnittstellen. Schnittstellen, sind die Positionen wo die Abwehr gezwungen wird, einen Angreifer mit 2 Verteidigern zu stoppen. Sobald ein Angreifer zwei Verteidiger bindet, entsteht irgendwo eine Lücke und der Weg zum Tor ist frei (mehr oder weniger).
Man kann also sagen, dass aus Sicht der Abwehr die Probleme bei den Schnittstellen vorprogrammiert sind, bzw. genau dort auftreten werden. Die saubere Verteidigung einer Schnittstelle funktioniert nur als Abwehr gemeinsam.
Schnittstellen haben wir auch in den Unternehmen. Immer dann, wenn ein Prozess abgeschlossen ist und der weiter z. B. in die nächste Abteilung wandert, kommt es oft zu Problemstellungen an den Schnittstellen.
Der Innendienst legt Aufträge an und liefert Auftragsinformationen z. T. zu Spät an die Arbeitsvorbereitung oder Produktion. Der Einkauf kauft nicht rechtzeitig ein, die Logistik stellt nicht optimal bereit, die Produktion liefert nicht immer die erwartete Qualität und so weiter....
Ein großer Ansatz für Prozessoptimierungen und Lean Management ist die Verbesserung der Schnittstellen. Das gelingt immer dann am Einfachsten, wenn die Schnittstellen-Abteilungen sich interdisziplinär austauschen und gemeinsam Spielregeln für die Prozesse definieren.
In vielen Unternehmen endet der Horizont in der eigenen Abteilung. Die Auswirkungen des eigenen Handelns übertragen auf den Folgeprozess werden nur selten in Augenschein genommen.
Machen Sie es wie beim Handball. Konzentrieren Sie sich auf die Schnittstellen in Ihrem Unternehmen. Sammeln Sie gemeinsam mit Mitarbeitern und Führungskräften Problemstellungen und bilden Teams mit der Zielstellung, diese abzuarbeiten.
Schnittstellenprobleme lassen sich häufig nicht unmittelbar lösen, sondern bedingen eine gewisse Hartnäckigkeit. Hier hilft Ihnen die PDCA-Logik.
Sie haben Fragen dazu, rufen Sie mich gern an oder schreiben mir.
Nachtrag: Schade, dieses Mal hat es mit dem WM-Titel nicht geklappt. In zwei Jahren holen wir uns den WM-Pott!
Fehlender Fokus - wiederkehrende Stolpersteine in Unternehmen
20.01.23
Warum Unternehmen dem Thema "Suchzeiten" dringend Aufmerksamkeit schenken sollten!
Jedes Unternehmen, welches ich in meinen 20 Arbeitsjahren kennengelernt habe, setzt sich mit dem Thema Steigerung der Produktivität und Senkung der Kosten auseinander. Oftmals sind es die großen Themen, die in dem Kontext behandelt werden.
Die neueste Technik, ein verbessertes ERP System, mehr Platzkapazitäten, günstiger Einkaufen und mehr qualifiziertes Personal stehen oft im Vordergrund. Allesamt wichtige Themen. In der Praxis jedoch oftmals sehr schwierig in der Ausgestaltung.
Ein Schlüssel zur verbesserter Produktivität liegt in der Organisation der Vielzahl ein Kleinigkeiten.
Werfen Sie doch bei sich mal einen Blick auf die kleinen Stolpersteine, die Sie und Ihr Team wiederholend erleben. Wiederholende Probleme in Form von wiederkehrenden Kleinigkeiten, die schief gehen führen relativ schnell dazu, dass die Menschen die Abweichungen als Normalfall ansehen und sich daran gewöhnen.
Wussten Sie, dass jeder Mitarbeiter pro Tag (insbesondere in direkten Bereichen) mindestens 15 Minuten Zeit aufwendet um Dinge zu suchen? Das klingt erst einmal nicht viel. Rechnen Sie diesen Zeitwert auf ein Jahr hoch, landen Sie bei 60h pro Mitarbeiter und Jahr. Das sind nicht nur 60h für die Ihr Unternehmen keine Rechnung an einen Kunden schreibt, sondern auch 60h Stress und Frust für den Suchenden. Egal ob es ein Ersatzteil ist, ein Verbrauchsmittel, ein Betriebsmittel oder eine Information. Es gibt unzählige Dinge die gesucht werden. Das einzig gute ist, dass die Menschen sich an diesen Unfug gewöhnt haben und auch eine gewisse Ohnmacht dagegen empfunden - wir haben doch schon so oft aufgeräumt und es bringt doch alles nichts -.
Neben dem Thema Suchzeiten sind auch Laufwege und Zugriffszeiten ein weiteres Ärgernis für die Menschen in den Unternehmen. Gerade wenn es z. B. beim Rüsten darum geht, die Anlage so schnell wie möglich auf das neue Produkt umzustellen, tun unnötige Laufwege an teuren Anlagen und Maschinen besonders weh.
Fehlbestände, ein weiterer Klassiker der täglichen Ärgernisse. Jetzt willst Du als Mensch deinen Job ausüben und benötigst ein Verbrauchsmaterial. Du machst die Schranktür auf und oh "leider hat der Letzte vergessen sich zwecks Nachbeschaffung zu melden"....hier verlieren die Menschen nicht nur Nerven und Geld, sondern zum Teil auch Kunden, wenn Liefertermine durch Fehlbestände eventuell nicht eingehalten werden können.
Falsche Ausführung der Arbeit;
In der Regel ist es der vorgelagerte Prozess der zu Problemen führt. Jeder kennt Sie, Schnittstellen in Prozessen. Es ist schon fast ein Naturgesetzt, dass sobald es zu Schnittstellen in den Unternehmen kommt, Arbeiten zum Teil nicht richtig an den Folgeprozess weiter gegeben werden. So ist es nicht verwunderlich, dass es Menschen gibt, die sich 45 Jahre lang über die Zusammenarbeit mit der vorgelagerten Abteilung ärgern. Oft wird in der Praxis so agiert, dass Fehler des vorgelagerten Prozess korrigiert wird, immer und immer wieder. Dauerhafte Abstellmaßnahmen und die Bildung von interdisziplinären Teams sind in vielen Unternehmen keine gängige Praxis. Oft wird bei Fehlern darauf vertraut, dass dieser sich zukünftig nicht wiederholt.
Kommunikation ist mitunter Glücksache
Niemand kennt den Arbeitsplatz besser als der oder die Stellenausführende. Es ist mitunter verrückt, wie viel extra Stunden in den Unternehmen geleistet wird, weil Kommunikation nicht in ausreichender Form oder zu spät stattfindet.
Sie wollen Ihr Unternehmen fit machen und sich einen Vorteil verschaffen?
Die von mir beschriebenen Kleinigkeiten sind einzeln betrachtet kaum der Rede wert. Schaut man sich jedoch die Summe der vielen Kleinigkeiten an, werden Sie feststellen, dass hier ein enormes Potential in den Unternehmen steckt, die sich bis heute noch nicht mit den Kleinigkeiten beschäftigen.
Neben einer enormen Steigerung der Produktivität (allein durch die Abschaffung der Suchzeiten holen Sie 2-4 % raus), sorgen Sie mit der Organisation der Kleinigkeiten für eine deutliche Reduzierung des Stresses für die Menschen vor Ort.
Sie wollen wissen, wie es gelingt auch in Ihrem Unternehmen die Kleinigkeiten in den Griff zu bekommen? Dann lassen Sie uns kennenlernen.
Ihr Manuel Lehmann
www.5s-coaching.de
Shopfloormanagement = Regelmäßige Kommunikationsroutinen
20.01.23
Eine Methode die in den letzten Jahren immer mehr Beachtung findet ist das Shopfloormanagement. Was sich zunächst einmal wieder leicht abgehoben anhört, ist eigentlich ganz einfach und zudem sehr sinnvoll.
Kommunikation findet immer statt. Gewollt und ungewollt. In den Unternehmen gibt es eine Vielzahl von Rückfragen während der Arbeitsprozesse und Abweichungen werden oft erst geklärt, wenn es nicht mehr anders geht und es somit schon zu spät ist.
Shopfloormanagement ist eine Methode zur Sicherstellung der regelmäßigen Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und Vorgesetzten. Je nach Kaskade können das unterschiedliche Runden auf unterschiedlichen Ebenen sein.
Die Regelkommunikation am Shopfloor (Ort des Geschehens, z. B. der Produktion, Werkstatt, Logistik, Vertrieb) wird unterstützt durch eine Visualisierungen wichtiger Schlüsselkennzahlen.
Wie sieht Shopfloormanagement in der Praxis konkret aus (Beispiel eines 5s-coaching.de Kundens):
Die Schichtleiter der Produktion treffen sich mit Ihren Mitarbeitern am Shopfloorboard täglich von 6.00 - 6.10. Dabei stellt die Schichtleitung die wichtigsten Themen des Tages vor. Welche Aufträge laufen heute, wo gibt es Besonderheiten, welche großen Reparaturen werden durchgeführt, wann erfolgt planerisch der Rüstvorgang, Abwesenheiten, Neue Arbeitsanweisungen, Qualitätsprobleme des letzten Tages, Stückzahlen des letzten Tages etc. Die Mitarbeiter bringen ebenfalls Themen aus Ihrer Sicht mit, die angegangen und besprochen werden müssen.
Wichtig ist beim Shopfloormanagement, dass es sich um eine aktive Kommunikationsrunde handelt. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur die Vorgesetzten Themen mitbringen, sondern die Mitarbeiter gleichermaßen.
Die Visualisierungen am Shopfloor sollen den Menschen einen Überblick zum jeweiligen Stand der Dinge geben. Insbesondere relevante und Beeinflussbaren Leistungskennzahlen und Störmerkmale gilt es zu erfassen.
In vielen Unternehmen gibt es mehrere SFM-Runden. Nachdem die Schichtleiter sich mit ihren Mitarbeitern getroffen haben, gibt es oft die nächste Runde z. B. um 7 Uhr wo sich die Schichtleiter/Abteilungsleiter untereinander treffen. Zum Teil sind hier auch schon direkte Nebenabteilungen wie z. B. die Instandhaltung oder Logistik involviert. Die Problemstellungen aus dem ersten SFM-Meeting werden mit in die nächste Runde getragen, sofern diese nicht direkt gelöst werden können. Einige Unternehmen haben dann sogar noch die 3. SFM-Runde am Tag, welche dann meist auf der höchsten Ebene stattfindet.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich die Einführung von Shopfloormanagement nur absolut begrüßen. Leider ist es insbesondere zu Beginn nicht ganz einfach, die Routine aufzubauen und so zu gestalten, dass daraus keine "Laber-Runden" werden, die eigentlich nur Zeiten verschlingen.
Das Beispiel zeigt das Shopfloorboard eines produzierenden Unternehmens im Anlagenbau. Hier werden die einzelnen Montage-Plätze den jeweiligen Aufträgen zugeordnet. Zudem eine Übersicht, welche Kollegen Abwesend sind.
Das zweite Board in dem Bereich befasst sich mit Störungen und deren Abstellmaßnahmen. So ist für jeden Mitarbeiter ersichtlich, wie der aktuelle Stand der Dinge ist.
Was ist die 5S-Methode nicht?
16.01.23
- kein Werkzeug zum Aufräumen > Aufräumen impliziert eine Wiederholung des Vorganges. Mit 5S schaffen wir einmal Struktur, die beibehalten wird.
- das Ziel ist nicht "schöner Wohnen" > 5S steht für die Abschaffung von Suchzeiten und der Vereinfachung von Prozessen.
- es geht nicht um die totale Reduzierung von Dingen > nicht alles muss weg, sondern die Dinge müssen eindeutig und transparent sein.
- 5S kann nicht fremdbestimmt werden > viele Versuche der 5S-Umsetzung scheitern an der Beteiligung der Menschen vor Ort
Kanban in der Kita
15.01.23
Kanban (Japanisch für Karte) gibt es auch bei uns in der Kita.
Bevor der Kanban als Werkzeug für die Steuerung der Nachbeschaffung von Verbrauchsmaterialien eingeführt wurde, kam es häufiger zu fehlenden Windeln, Feuchttüchern und anderen Dingen im Kindergarten. Die Kids benötigen im Wesentlichen:
- Windeln
- Feuchttücher
- Wechselwäsche
- Handtücher
- Waschlappen
Sobald z. B. die Windeln beim jeweiligen Kind leer waren, hat einer der Erzieherinnen einem Eltern Teil Bescheid gegeben, aber auch nur wenn die Erzieherinnen daran gedacht haben. Hast Du schon Papa Lehmann gesagt, dass er neue Windeln mitbringen soll?
Im Ergebnis führte das häufiger dazu, dass keine Windeln oder Feuchttücher da waren. Das ist erst einmal nicht schlimm, da die Kinder ja auch zur Not eine Windel von einem anderen Kind nehmen können. Ist nur blöd, wenn dein Kind so wie unser Titus so ein Riese ist und dann Windeln bekommt, die viel zu klein oder auch viel zu groß sind.
Lösung des Beschaffungsproblems:
Um mehr Ruhe in den Prozess zu bekommen und dafür zu sorgen, dass die Kinder immer über Ihre Verbrauchsmaterialien verfügen, haben wir uns folgendes einfallen lassen.
Auf dem Foto sehen Sie die Garderobe der Kinder. Dort wird jedes Kind täglich abgeholt und es gibt keine Möglichkeit diesen Ort zu umgehen (Poka Yoke Prinzip:)). Jedes Kind hat eine personalisierte Garderobe mit Foto. Sobald nun der "Meldebestand" bei einem Verbrauchsmaterial von einem Kind erreicht wird, geht die jeweilige Erzieherin zur Garderobe und bedient sich der Wäscheklammern. Die Wäscheklammer die den Materialbedarf z. B. Windeln ausweist, wird direkt an die Garderobe der Kinder gehängt.
Mit dieser einfachen Visualisierung werden die Abholer der Kinder (Eltern, Großeltern) über den Bedarf informiert. Sobald die Beschaffung von den Eltern erledigt wurde und die Verbrauchsmaterialien wieder aufgefüllt wurden, hängen die Eltern die Wäscheklammer wieder zurück an die Wäscheleine.
So ist ein in sich geschlossener Kreislauf entstanden. Null Investition, ca. 60 Minuten Arbeitszeit (inklusive Kennzeichnung der Sicherheitsbestände).
It´s so easy.
"Wertschöpfung und Verschwendung"
14.01.23
Die Arbeit, respektive Prozesse bestehen aus wertschöpfenden Tätigkeiten und aus Verschwendungen. Kunden sind nur bereit für Wertschöpfung zu bezahlen. Für Verschwendungen bezahlt Ihnen kein Kunde auch nur einen Cent.
Was bedeutet das konkret und warum hilft diese Betrachtungsweise bei der Optimierung von Prozessen und dem Lean-Management?
Beispiel Wertschöpfung und Verschwendung
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie gehen an einem Samstag zum Bäcker und holen 10 Brötchen für Ihre Familie. Die Dame hinter der Theke packt Ihre Tüte und möchte von Ihnen 4 € haben.
Am nächsten Tag gehen Sie wieder zum Bäcker und wollen erneut 10 Brötchen haben. Wieder packt Ihnen die Dame hinter der Theke die Tüte und möchte heute von Ihnen 8 € haben. Ja, richtig 8 € für die gleiche Anzahl von Brötchen, die am Vortag noch 4 € gekostet haben.
Auf Ihre Rückfrage, warum sich der Preis denn seit gestern verdoppelt habe, bekommen Sie folgende Antwort.
"Ich verstehe Ihren Unmut über die Preisverdopplung. Jede Nacht backen wir in unserer Fabrik die Brötchen von 3-6 Uhr, bevor diese in die Auslieferung zu den einzelnen Filialen gehen. Als der Maschinenführer heute Nacht um drei Uhr den Ofen einschalten wollte, ist dieser nicht angegangen. Nach kurzer Fehlerrecherche haben die Kollegen den Fehler gefunden. Ein defekter Temperaturfühler. Das ist eigentlich ein Standardersatzteil, was immer mal wieder kaputt gehen kann.
Leider hat der Kollege, der den letzten Temperaturfühler entnommen hat, sich nicht gemeldet und es wurde kein Ersatzfühler bestellt. Heute Nacht wurde dann ein Taxi zum Lieferanten geschickt um den Temperaturfühler zu besorgen. Leider hat die Abweichung bis 4.30 Uhr gedauert. Das bedeutet im Ergebnis, dass wir nur die Hälfte der Brötchen backen konnten, bei nahezu gleichen Kosten.
Sie mein lieber Kunde sind unsere einzige Einnahmequelle. Auf Grund der internen Schwierigkeiten mussten wir den Preis für unsere Produkte für heute leider verdoppeln.
Wir hoffen auf Ihr Verständnis.
Wie wäre Ihre Reaktion jetzt ausgefallen?
Sie hätten die Brötchentüte wahrscheinlich fallen gelassen und hätten auf Ihrem Absatz kehrt zur nächsten Bäckerei (100m weiter ) gemacht.
In in der Industrie haben sich die Menschen und auch die Unternehmen an die Vielzahl der sich wiederholenden Stolpersteine gewöhnt und empfinden kaum noch etwas dabei. Alles, was der Kunde nicht bereit ist zu bezahlen und dennoch in der Realität passiert, reduziert die Magen der Unternehmen. Als 5S Berater ist es eine meiner Aufgaben die Menschen vor Ort wieder für Verschwendungen zu sensibilisieren. Die Sensibilisierung für Problemstellungen allein reicht dabei noch nicht aus. Dazu müssen die Menschen einen Raum und Möglichkeiten bekommen, wo Probleme adressiert werden und eine Organisation die es sich zur Aufgabe macht, Probleme dauerhaft abzustellen.
Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte. Meine war bisher ist alles andere als gewöhnlich. Ich bin mehr als einmal gestolpert und hingefallen, besonders in der Anfangszeit. Was mich aber immer wieder dazu gebracht hat, aufzustehen, war der Wunsch, meine Fähigkeiten zu perfektionieren und mir als Experte auf meinem Gebiet einen Namen zu machen. Selbst jetzt bilde ich mich immer noch weiter und lerne mit jeder neuen Herausforderung etwas neues dazu. Heutzutage ist es mein Ziel, Menschen wie dir dabei zu helfen, die Grundlage für einen nachhaltigen Erfolg zu schaffen.
Das 5S-Umsetzungsniveau ist ein entscheidender Erfolgsfaktor
13.01.23
Neben der Einführung der 5S-Methode für Unternehmen die damit Neuland betreten, berate ich Unternehmen die schon seit einigen Jahren mit 5S unterwegs sind, es aber noch nicht geschafft haben die 5S-Methode in der Fläche umzusetzen.
Bei einer meiner 5S-Kennenlerngespräche in einem Unternehmen das schon längere Zeit mit der 5S-Methode unterwegs ist, haben die Kollegen mir im Vorfeld berichtet, dass man 5S in einigen Bereichen schon umgesetzt hätte. Ich habe darum gebeten, dass man mir die Umsetzung von 5S vor Ort zeigen möge.
Wir sind dann zu dem Materialschrank gegangen, den Sie auf den Bildern sehen können. Als wir diesen geöffnet haben, habe ich die Frage gestellt, wo denn jetzt hier die 5S-Umsetzung zu sehen sei. Darauf antworteten die Kollegen, "sehen Sie die vielen Aufkleber etwa nicht".
"Wenn Sie die Aufkleber meinen, die z. T. in dem Schrank wahllos angebracht wurde ohne die einzelnen Bezugsfelder abzugrenzen und es zu 100 % machen, sehe ich zwar Aufkleber aber keine Umsetzung der 5S-Methode. Schauen Sie sich den Aufkleber "Werkzeuge Messerwechsel" in dem Schrank an. Dort liegen keine Werkzeuge, sondern stehen diverse Flaschen und Dosen. Ein anderes Feld hat den Namen "Siliconspray und IPA ". Dort liegt jedoch ein Taschenrechner und Notizblöcke (die laut Label daneben liegen sollten)."
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der 5S-Methode ist die Umsetzung in der Tiefe. Die einfachste Umsetzung ist es 5S zu 100 % umzusetzen. Das mag sich im ersten Moment seltsam anhören, aber vertrauen Sie hier meiner Erfahrung. Je tiefer die Umsetzung erfolgt, desto einfacher ist die dauerhafte Umsetzung und Beibehaltung von 5S.
Werfen wir mal einen Blick auf die Menschen. Wenn das Beispiel aus dem Schrank die 5S-Umsetzung darstellen soll, wie kann es dann gelingen die Menschen vor Ort davon zu überzeugen? Richtig. Gar nicht.
Ich zeige Ihnen gern wie es gelingt 5S auf einem sehr hohen und dauerhaften Niveau umzusetzen, so dass die Menschen vor Ort Freude daran haben und den Sinn dahinter erkennen.
Gefühltes 5S ist kein 5S
12.01.23
In meiner Zeit als Lean und 5S-Berater durfte ich viele Produktionsunternehmen von Innen sehen. Einige davon haben sich ein lebendes 5S-System auf die Fahne geschrieben. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt oftmals nur ein "gefühltes 5S-System". Das bedeutet, es gibt hier und da oberflächliche Kennzeichnungen, jedoch fehlt die Flächendeckende Umsetzung in der Tiefe.
Die einfachste Umsetzung der 5S-Methode, insbesondere im Hinblick auf den dauerhaften Erhalt von 5S, ist die 100%ige Umsetzung in der Tiefe.
Durch die Umsetzung der 5S-Methode auf einem hohen Niveau bleibt der Zustand beibehalten. Eines der Merkmale von 5S ist das Abweichungen sofort erkannt werden können. Oberflächliche Kennzeichnungen wie z. B. "Werkzeuge und Klebebänder", ohne dass diese Dinge z. B. in den Schubläden zu 100% gekennzeichnet sind, stellen nur eine Verschlimmbesserung, jedoch kein gelebtes 5S-System da.
Machen Sie sich die Einführung der 5S-Methode einfach, indem Sie diese in allen Bereichen wo sinnvoll, zu 100% umsetzen.
ps. auf dem Bild zu erkennen sind oberflächliche Kennzeichnungen der Schubladen. Sowohl in den Schubläden als auch auf der Werkbank hat nichts einen eindeutigen Platz.
Methodische Ursachenanalyse mit 5X Warum-Fragetechnik
08.01.23
In meinem Alltag als Führungskraft ist mir zu Beginn folgende Situation häufiger passiert. Bei meinen Rundgängen durch die Fertigung, sind mir Maschinen aufgefallen, die nicht produziert haben. ich habe dann meist nachgefragt was denn los sein und oft war die Antwort "es ist ein Teil defekt, das wir nun reparieren müssen". Ich bin dann meist mit der Information wieder gegangen.
Was aber bringt mir die reine Information, dass die Maschine oder Anlage jetzt repariert werden muss? Klar, ich kannte jetzt den aktuellen Status, aber was habe ich in dem Fall für die zukünftige Problemlösung beigetragen? Richtig. Nichts.
Im Zuge der Lean Management Ausbildung habe ich die 5X Warum-Methode kennen gelernt. Eine Fragetechnik um an die Ursache für Probleme zu kommen. Wer die Ursache kennt, kann diese auch abstellen.
Kinder machen uns übrigens die 5X Warum-Methode hervorragend vor, indem diese immer wieder warum, warum, warum fragen. Leider fehlt den Kindern das nötige Feingefühl, wann die nächste warum Frage keinen Sinn mehr ergibt.
Durch die Frage nach dem "warum" beschäftigen sich die Beteiligten tiefer mit dem Prozess. So kann es schnell und einfach gelingen auf die wirkliche Ursache des Problems zu kommen. In der Praxis reichen oft auch schon 3x warum.
Praxistip: Wenn Sie auf ein Problem stoßen, dessen Ursache noch nicht bekannt ist, versuchen Sie die Warum-Methode einfach mal aus.
"Herr Lehmann, welchen Vorteil bietet uns Ihre 5S-Beratung"?
05.01.23
Diese berechtigte Frage wurde mir von dem Geschäftsführer eines Mittelständischen Metallverarbeiters gestellt.
"Prinzipiell ist die 5S-Methode als Lean Baustein in der Theorie relativ einfach. Mit anderen Worten, Sie können sich das Wissen um die 5S-Methode auch selbst beibringen. Neben zahreicher Informationen im Netz, gibt es unzählige Buchwerke in denen 5S erklärt wird. So ist es auch beim Sport, z. B. beim Tennis. Sie können sich als Kind den Ball nehmen und einfach selbst beginnen zu spielen. Einfacher und schneller ans Ziel kommen Sie mit einem guten Trainer.
Ein guter Berater - und ob ich das bin, dürfen und müssen einzig meine Kunden beurteilen - hat Antworten:
- Wie gelingt uns die Einführung von 5S neben unserem Tagesgeschäft?
- Wie gelingt es die Menschen einzubinden an an 5S aktiv zu beteiligen?
- Wie halten wir unser 5S-System dann dauerhaft aufrecht?
- Welche Materialien benötigen wir für den Start der Umsetzung von 5S?
- Wie organisieren wir die Workshops ohne dabei unser ganzes Unternehmen lahmzulegen?
- Was kostet die Einführung und wie lange dauert in der Regel die Amortisation?
- Haben Sie erfolgreiche 5S-Projekte bereits umgesetzt?
- Wie gehen Sie mit kritischen Mitarbeitern und Führungskräften um?
- Wir haben viel zu wenig Platz?
- Unsere Mitarbeiter tun sich schwer mit Veränderungen?
Ich kann nicht sagen, ob dem Geschäftsführer jede meiner Antworten gefallen hat. In meinen Erstberatungsgesprächen bin ich schonungslos ehrlich und stelle nicht nur die positiven Möglichkeiten mit 5S dar, sondern auch welcher Aufwand betrieben werden muss, um den in den Genuss der Vorteile zu kommen. Eines konnte ich dem Geschäftsführer in jedem Fall versprechen. Es lohnt sich in die Umsetzung der 5S-Methode Geld und noch wichtiger Zeit, zu investieren.
Die Amortisation beträgt bei einem 5S-Projekt mit externem Berater 12-18 Monate. Dabei sind zahlreiche weiche Faktoren, wie eine größere Zufriedenheit der Mitarbeiter in die Berechnung noch nicht einmal eingeschlossen.
ps. meine ehrlichen Antworten haben dem Geschäftsführer zumindest so gut gefallen, dass wir kurze Zeit später in die Umsetzung eines erfolgreichen 5S-Projektes gegangen sind und damit die Basis für eine größere Lean-Transformation geschaffen haben.
Historische Entwicklung Lean-Management
02.01.23
James P. Womack und Daniel T. Jones und Daniel Roos sind die Namensgeber des Begriffs „LEAN Production“.
Die Forscher des MIT analysierten in einer fünfjährigen Studie die Produktionssysteme nordamerikanischer, europäischer und japanischer Werke und veröffentlichten die Ergebnisse 1991 in Ihrem Buch „Die zweite Revolution in der Automobilindustrie“.
Sie zeigten erstmals die gravierenden Unterschiede zwischen den westlichen und japanischen Herstellern auf, was zu einer ersten „LEAN Welle“ und einer Veränderung der Sichtweise in der westlichen Automobilindustrie führte.
Die Begriffe Wertschöpfung, Verschwendung und Durchlaufzeit rückten zunehmend in den Fokus des Managementdenkens.
Lean Management - was ist das?
02.01.23
Lean Management zu definieren ist gar nicht so einfach. Aus dem englischen übersetzt, bedeutet Lean = schlank. Mit schlank sind hier nicht die Körperproportionen gemeint, sondern das Prozesse so schlank, effizient und einfach wie möglich gestaltet werden.
Abstrakt betrachtet, ist Lean Management zunächst einmal eine Einstellungssache, eine Haltung wie wir mit Prozessen umgehen. Allein die Einstellung als solches reicht in der Praxis jedoch nicht aus um die Prozesse zu verändern.
Lean Management ist daher nicht nur eine Denkweise und Haltung, sondern verfügt darüber hinaus über zahlreiche Werkzeuge, mit dessen Ansätzen die praktische Umsetzung des Lean Managements gelingen kann.
Die Kombination aus Denkweise, Haltung und Umsetzung der Werkzeuge ermöglicht es den Unternehmen Probleme dauerhaft anzugehen. Lean Management verfolgt dabei nicht nur das Ziel der Ergebnisverbesserung, sondern soll auch die Kultur der Zusammenarbeit stärken und dafür sorgen, dass die Menschen in den Unternehmen sich zugehörig und wohlfühlen.
Die Dinge im Leben machen nur Spaß, wenn diese erfolgreich sind. So ist es auch in der Arbeitswelt. Die Menschen in den Unternehmen werden oft mit wiederholenden Problemen konfrontiert. Nach einer gewissen Zeit haben sich die Menschen an die Probleme gelöst und empfinden bei den Abweichungen kaum noch etwas (abstumpfen als Selbstschutz).
Die Grafik zeigt einige Schlagwörter im Kontext Lean Management.
Sie haben Fragen dazu, oder wollen sich dazu mit mir austauschen?
Melden Sie sich gern bei mir.
Eine traurige Geschichte aus dem betrieblichen Alltag
28.12.22
In einem meiner 5S-Workshops habe ich folgende Situation erlebt. Einer der Workshopteilnehmer wollte mit einem Tesa-Band etwas zukleben. Er ist zur Tesa-Schneidstation gegangen, hat das Band nach vorne gezogen und dann eine Schere geholt, für die er 15 Meter Laufweg zurück gelegen musste und schnitt dann mit der Schere das Tesa-Band an der "Schneidstation" ab. Auf meine Frage wie lange die "Schneiden" schon stumpf sind antwortete er mir folgendes:
"Keine Ahnung, wie lange die Dinger stumpf sind. Ich bin seit drei Jahren hier, so lange ist das mindestens schon so. Ich habe dem Schichtleiter auch schon drei mal Bescheid gegeben. Er sagt mir immer, er kümmert sich darum".
Jetzt werden Sie sicherlich denken, dass es einen solchen Unfug bei Ihnen im Unternehmen nicht gibt. Gehen Sie davon aus, dass solche Dinge auch in Ihrem Unternehmen passieren.
Was macht das mit der Einstellung der Menschen vor Ort?!
Eine seit mehreren Jahren stumpfe Tesa-Schneidtstation
"Oh, ich wusste gar nicht, dass wir den Schlüssel zweimal haben"
27.12.22
Bei einem vor Ort Kennenlerngespräch mit dem Geschäftsführer eines großen Unternehmens hat sich folgende Situation ergeben.
Wir sind gemeinsam durch die Fertigung gegangen und schließlich bei einer Werkbank an einer Anlage stehen geblieben. Der Geschäftsführer den ich nun zur Einführung der 5S-Methode als Lean Grundlage beraten sollte, öffnet die Schublade und sagte "Herr Lehmann, dass ist doch schon ungefähr so geordnet, wie Sie sich das vorstellen, oder"?
Hätte ich ihm jetzt geantwortet, nein, dass ist der Grund warum ich hier bin, hätte wäre unser Gespräch wahrscheinlich zu Ende gewesen und er hätte mich zur Pforte begleitet.
Ich habe ihm geantwortet, dass wir den Maschinenführer kurz dazu holen sollten, um die Frage zu beantworten.
Meinem Rat folgend hat der Geschäftsführer den Maschinenführer zu sich gebeten. Ich habe mich dann kurz als Manuel vorgestellt und ihm gesagt, dass wir ihn nicht lange aufhalten wollen
"Stefan, welches Werkzeug fehlt in deiner Schublade?". "Woher soll ich das wissen", antwortete Stefan leicht genervt. Wir haben dann die Schublade sortiert und den 12-13er Schlüssel 2x gefunden. Auf meine Frage, ob es einen Anwendungsfall mit zwei Schlüsseln gleichzeitig geben würde, antwortete er mit nein. Dabei sagte er dann folgendes:
"Manuel, wo wir gerade schon mal einen genauen Blick darauf werfen, fällt mir auf dass der Michael von der Nachbarmaschine bestimmt 1-2 mal pro Woche zu mir kommt und sich den Schlüssel ausleiht. Ich habe ihn aber gut erzogen, er bringt ihn mir immer wieder". Uns ist nie aufgefallen, dass wir zwei mal den gleichen Schlüssel.
Anhand des Beispiels war dem Geschäftsführer schnell klar, dass die oberflächlich, gute Grundordnung zwar erhalten war, aber man immer noch weit entfernt davon war, keinerlei Suchzeiten zu haben. Besonders ärgerlich ist der Umstand, dass das Unternehmen bereits vor zehn Jahren mit Externen Beratern zur Umsetzung der 5S-Methode als Lean Management Baustein begonnen hat. 5S ist eben nicht gleich 5S. Je tiefer der Grad der Umsetzung ist, desto länger hält sich das System aufrecht.
5S-Methode auf dem Desktop
21.12.22
Gehören Sie auch zu den ICON-Sammlern auf Ihrem Desktop? Viele Menschen nutzen den Desktop zur Zwischenspeicherung. Leider bleibt es oft bei diesem Provisorium.
Die wenigsten Menschen wissen, dass jede Datei die auf dem Desktop liegt, im Autostart von Ihrem PC automatisch mit hochgeladen werden. Das kostet Zeit und Rechenleistung. Darüber hinaus Suchen Menschen die Dateien auf Ihrem Desktop bis zu fünf Minuten in der Summe pro Tag. Das ist nicht nur unnötige Zeit, sondern nervt den Anwender.
Tipp: Legen Sie auf Ihrem Desktop nur Verknüpfungen ab und sortieren Ihren Desktop regelmäßig, z. B. in einem vier Wochen Turnus.
Vorher Nachher
60 Icons/Dateien 16 Icons/Dateien
Schnelles Rüsten
SMED
21.12.22
SMED oder auch schnelles Rüsten ist ein einfacher Ansatz, wie es gelingt die Rüstzeiten deutlich zu optimieren. Ein bekannter Rüstpapst hat mal gesagt "50% Rüstzeitreduzierung sind eigentlich immer möglich". Die 5S-Methode bildet dabei einen wichtigen Baustein zur Rüstzeitoptimierung.
Das hier gezeigte Beispiel zeigt eine Einsparung der Rüstzeit in Höhe von 50%. Wie das dem Team vor Ort gelungen ist, beschreibe ich hier im Blog in Kurzform.
Schnelles Rüsten - SMED
Rüstvorgänge kosten Geld und bringen zunächst einmal keinen Umsatz. Ein wichtiger Ansatz im Lean Kontext ist die Reduzierung der Rüstzeiten auf ein Minimum. Ein oft genutztes Werkzeug sind sogenannte Rüstworkshops (SMED).
Ein Sinnbild für schnelles Rüsten ist der Boxenstopp in der Formel 1. Dort wird seit Jahren jeder Handgriff bis ins kleinste analysiert und optimiert.
Vorgehensweise in einem Rüstworkshop:
Zunächst geht es um die Aufnahme, der aktuellen IST-Situation. In der der Praxis wird die Maschine vom Bedien- oder Einrichtepersonal gerüstet und die einzelnen Tätigkeiten werden dabei von einem Beobachtungsteam angeschrieben und detailliert erfasst
(Was, womit, wie lange dauert es, Laufwege). Insbesondere die Aufnahme der Laufwege sind sehr aufschlussreich.
Im Vorfeld zu einer Rüstaktion kann sich kaum jemand vorstellen, dass es möglich ist Rüstzeiten deutlich zu senken. Die Mitarbeiter geben ja auch heute schon Ihr Bestes. Beim schnellen Rüsten geht es nicht darum, dass die Kollegen vor Ort nun schneller Laufen sollen. Es geht eher darum, die Rüstvorgänge optimal zu planen und während des Rüsten mit optimalen Bedingungen zu arbeiten, so dass die Rüstvorgänge so schnell wie möglich abgeschlossen sind.
Big Point Rüsten:
Bei den Rüstvorgängen wird zwischen dem "Internen und Externen Rüsten" unterschieden. Zum Internen Rüsten zählen wir die Dinge, die nur getan werden können, wenn die Maschine wirklich steht. Das Externe Rüsten beschreibt alle Dinge, die getan werden können, während das alte Produkt noch auf der Anlage läuft.
Sobald die einzelnen Rüstschritte in der Gänze betrachtet und erfasst wurden, ist es eine der ersten Aufgaben mit dem Team zu prüfen welche Tätigkeiten aus dem Internen Rüsten in das Externe Rüsten verlagert werden kann.
Beispiele sind hier z. B. sämtliche Bereitstellungstätigkeiten und Vorbereitungen. Um es etwas einfacher auszudrücken: Sorgen Sie dafür, dass während der alte Auftrag noch läuft, alle Dinge für den Rüstvorgang auf das neue Produkt, bereits vorbereitet sind.
Der zweite Ansatz ist die Reduzierung der Laufwege. Um die Laufwege zu visualisieren eignet sich eine einfache Zeichnung der Anlage (kann auch selbst erstellt werden). Was meinen Sie, laufen die Rüstmitarbeiter gradlinig? Nein, in der Regel sieht die Auswertung der Laufwege aus wie ein Spaghetti-Diagramm.
Gehen Sie nun in die EKUV Analyse:
Was können Sie Eliminieren - Kombinieren - Umstellen - Vereinfachen ?
Die Analyse der Laufwege hat in dem Beispiel einen Wert von 486 Meter pro Rüstvorgang ergeben.
Durch einfache Optimierungen ist es gelungen die Laufwege auf 52 Meter pro Rüstvorgang.
Prozessmapping - ein einfaches Lean Werkzeug zur Visualisierung von Prozessen
15.12.23
Prozessmapping ist ein einfaches Tool zur Visualisierung von Prozessen. Ein Prozessmapping betrachtet einen bestimmten Prozess und stellt den Ablauf visuell dar. Dabei geht es darum, die einzelnen Prozessschritte den jeweiligen Bereichen zuzuordnen. Die Visualisierung gibt dabei schnell Hinweise auf sogenannte Flaschenhälse (Engpässe, Stau in der Bearbeitung). Wichtig ist hierbei, dass die jeweiligen Prozessteilnehmer das Prozessmapping mitgestalten.
Es gibt viele Prozesse, wo wir Annahmen treffen, wie diese im Unternehmen laufen. Ein Prozessmapping schafft ein transparentes Bild der Ist-Situation und s manches Mal, öffnen sich einem hier schnell die Augen.
Ein wichtiger Fokus hier gilt dem Abgleich zwischen der Bearbeitungszeit und der Durchlaufzeit. Die Bearbeitungszeit stellt dabei die reine Zeit für die Bearbeitung eines Vorganges dar (in der Regel Minuten oder wenigen Stunden). Die Durchlaufzeit ist die Zeit, die der Gesamtprozess benötigt.
Beispiel siehe Bild:
Das Anlegen eines neuen Nutzers im System. Die Reine Bearbeitungszeit dauert ca. 1 Stunde. Die Durchlaufzeit beträgt 6-8 Tage. Ein wichtiger Ansatz im Lean Management ist die Reduzierung der Durchlaufzeiten.
Das Ziel: Bearbeitungszeit = Durchlaufzeit (auch wenn das Ziel nie gänzlich erreicht werden kann).
Beispiel Prozessmapping (Zeit ist ein kritisches Gut)
Zu meiner Zeit als Leiter der Operativen Logistik der Hella KG kann ich mich noch gut an ein Prozessmapping erinnern, wo wir den Prozess "Administration Wareneingang" in einem Prozessmapping dargestellt haben.
Als wir die Prozesslandkarte erstellt haben, ist uns aufgefallen, dass die täglich ca. 100 ankommenden Pakete nicht nur im SAP erfasst werden, sondern auch in einer manuellen Excelliste. In diese Liste wurde jedes Paket mit namentlichen Empfänger eingetragen. Auf die Frage, warum der Kollege die Daten in einer Excelliste einträgt, obwohl der Wareneingang parallel im SAP gebucht wurde, bekamen wir folgenden Antwort:
Im SAP ist es leider nicht möglich, den genauen Empfänger und Ablageort einzutragen (es gab zwar ein Lagersystem, aber keines für Pakete, welche bei den Empfängern auf den Schreibtisch gelegt werden). Da es in der Vergangenheit einmal vorgekommen ist, dass ein Paket verschwunden ist, wurde diese "zu Fuss" Lösung ins Leben gerufen.
Ich habe dann die Frage gestellt, wie viel Zeit der Prozess der manuellen Listenpflege täglich kostet und wie oft im Nachgang in die Liste genutzt wurde, um verschollene Pakete zu finden.
15 Minuten tägliches Zeitinvestition für die Listenpflege. Keine einzige Nachverfolgung in den letzten 36 Monaten.
Im Ergebnis bedeutet dass, das für den Prozess der Listenpflege pro Jahr 65 Arbeitsstunden verschlungen hat, ohne dass die Daten im Nachgang jemanden genützt haben.
Maßnahmen nach dem Prozessmapping:
1. kleine Anpassung der Wareneingangsbuchung im SAP
2. Entfall der gesamten Liste, was zu einer Einsparung von ca. 65 Stunden pro Jahr geführt hat.
Der Bulle
(Jörg)
12.12.22
und die gesamte Gruppe haben keine Lust auf die 5S-Methode (gehabt).
Diesen 5S-Workshop zur Einführung der 5S-Methode werde ich so schnell nicht vergessen. Zu Beginn der Theorieschulung hat mir das Team sehr deutlich gezeigt, was es von der 5S-Aktion hält. Gar nichts.
Die Mitarbeiter haben Karten bekommen, mit der Bitte Ihren Vornamen aufzuschreiben. Der Mitarbeiter Jörg hat seinen Namen klein in die Klammer geschrieben und groß "Der Bulle".
Aus dieser Herausforderung ist eine der besten 5S-Aktionen geworden, an die ich mich erinnern kann.
"Manuel, was hast Du dem Anton gegeben?
08.12.23
Anton, ein Maschinenführer war im Vorfeld zur 5S-Aktion sehr kritisch...schaut mal rein, wie es mit Anton und 5S weiterging...
"Die Leistungen an der Druckmaschine sind schlecht"
04.12.23
Mit dieser Aussage wurden die Maschinenführer in einer Druckerei konfrontiert und gleichzeitig angewiesen, jetzt doch mal schneller zu Arbeiten um die Leistung deutlich zu steigern.Es wird nicht überraschen, wenn ich jetzt schon verrate, dass es nicht an der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter gelegen hat...Seht selbst.
10 Minuten Zeitverlust, weil wir einen Schlüssel gesucht haben
03.12.22
Im ersten Moment scheint der Schlüsselkasten übersichtlich zu sein, alle Schlüssel sind gekennzeichnet.
Vor einer 5S-Schulung von mir, musste ich feststellen, dass der Besprechungsraum zugeschlossen war. Daraufhin ab zur Sekretärin um den Schlüssel zu holen. Das war ein denkbar schlechter Start in den Tag für die Sekretärin und mich. Es hat doch wirklich ca. 10 Minuten gedauert, bis Sie jeden Schlüsselanhänger gelesen hat (leider kam der richtige erst fast zum Schluss) und mir dann den Schlüssel geben konnte. Das Problem haben wir in der Zukunft nicht mehr, da wir jetzt noch eine alphabetisch geordnete Liste erstellt haben, wo auf einem Blick zu sehen ist, welcher Schlüssel wofür ist. Nur die Beschriftung und Nummerierung allein ohne Referenz hat nicht viel gebracht. Wieder ein Zeit- und Nervenfresser weniger. Love 5S
Manuelle Nachbereitung von Auftragsinformationen als Zeitfresser
01.12.22
Am zweiten Tag meiner 5S-Aktionen gestalte ich mit den Mitarbeitern den "Rote Karten Prozess". Dabei geht es darum, wiederholende organisatorische Probleme zu identifizieren.
Die Schichtleiterin der Versandabteilung erzählte dann, dass Sie täglich die Aufträge in Papierform für Ihre Mitarbeiter nachbereitet, indem Sie die für den Versand relevanten Informationen auf den Aufträgen händisch markiert, die mehrere Seiten umfassen. Die relevanten Informationen für die Versandmitarbeiter waren innerhalb der Aufträge über mehrere Seiten verteilt. Damit die Mitarbeiter nichts überlesen, wurde jeder Auftrag manuell von Ihr nachbearbeitet und die Informationen mit einem Textmarker markiert. Aufwand pro Tag: ca. 30 Minuten. Ich muss dabei nicht erwähnen, dass die Versandleiterin sich nicht in Langeweile übt und happy über die aus Ihrer Sicht "dämliche Zusatzarbeit, weil das EDV Programm die Infos für Ihre Mitarbeiter nicht an einer zentralen Stelle bündelt". Die Kollegin hatte das Thema in der Vergangenheit auch immer mal wieder bei der IT angesprochen, jedoch ohne Erfolg.
Mit Hilfe des Roten Karten Prozesses, den wir in Absprache mit der Geschäfts- und Betriebsleitung abgestimmt haben, wurden alle aufkommenden Themen von oberster Stelle gesichtet (dem dortigen Geschäftsführer war es wichtig einen Überblick aller Themen zu bekommen). Darüber hinaus hat es sehr geholfen, dass die Kollegin den täglichen Zusatzaufwand quantifiziert hat und so den Nutzen sehr einfach darstellen konnte. Nicht jeder verfolgt das Motto "Wenn es einen besseren Weg gibt, finde ihn". Viele Führungskräfte und damit auch Unternehmen fokussieren sich bei Prozessoptimierung auf eine reine Kosten-Aufwandsbetrachtung (ohne den tieferen, oft nicht messbaren Nutzen). In dem Fall war die Kosten-Aufwandsbetrachtung relativ klar und eindeutig.
Der Nutzen der Softwareanpassung liegt bei 110 Stunden Einsparung pro Jahr (Entfall der manuellen Sichtung und Markierung). Der Verrechnungssatz der internen Arbeitsstunde wurde für die Führungskraft mit 30 € bemessen = 3.300 € Arbeitskostenanteil pro Jahr.
Der Aufwand zur Programmänderung wurde von der IT mit einem Tag angegeben. Da hier externe Hilfe zugekauft werden musste, lag der Tagessatz bei 1.600 €. Zwei Wochen nach dem Workshop war das entsprechende Feature gebaut, getestet und ausgerollt. Ergebnis: Entfall der manuellen Nachbearbeitung der Auftragsinformationen. 30 Minuten Einsparung pro Tag sind ein ordentliches Brett und das mit wirklich geringem Aufwand. Der größte Benefit liegt darin, das die Schichtleiterin jetzt 30 Minuten Zeit mehr pro Tag für sinnvolle Tätigkeiten aufwenden kann.
Darüber hinaus hat diese Schichtleiterin jetzt noch mehr Lust auf Ihren Job und einen echten Motivationsschub erfahren. Es ist doch ein schönes Gefühl, wenn ein Mitarbeiter (das können auch Führungskräfte sein) etwas anspricht, man Ihm oder Ihr zuhört und wenn sinnvoll zeitnah in die Umsetzung geht. Das ist Wertschätzung.
Prozessoptimierung findet oft von Top-Down statt, also Oben überlegt sich, was die Menschen Unten besser machen können. Funktioniert das? Oft.Nicht immer. Das Beispiel hier zeigt den Verbesserungsansatz Buttom-Up, also von Unten nach Oben. Niemand kennt doch den Arbeitsplatz besser als der Mensch, der ihn ausübt. Müssten wir dann nicht noch viel häufiger die Experten vor Ort zu Rate ziehen? Wahrscheinlich schon. Ist aber nicht immer einfach und leider lässt sich auch nicht jeder Mensch/Charakter beteiligen und einbinden.
Meiner Erfahrung lohnt sich die Prozessbeteiligten mit einzubinden. Die Schätze, die dadurch geborgen werden können, sind zum Teil unvorstellbar groß. Insbesondere dann, wenn Sie sich auf die Vielzahl an Kleinigkeiten konzentrieren und diese mal als Haufen bündeln. Sie werden erstaunt sein, was auch in Ihrem Unternehmen noch zu holen ist. Und, es macht Spaß. Versprochen.